Für eine inklusive Gesellschaft mit mehr sozialer Teilhabe in den Bereichen Öffentliches Leben, Bildung und Arbeitsmarkt
1. Öffentliches Leben
Der öffentliche Raum sollte die Bedürfnisse aller berücksichtigen und ein Ort sein, der soziale Teilhabe ermöglicht. Leider zeigen sich in vielen Bereichen, sei es im Mobilitätssektor oder ganz konkret beim Schlendern durch die Kölner Innenstadt Missstände auf, die dazu führen, dass Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Gehwege müssen breiter gemacht werden und Bürgersteige abgesenkt werden! Wir als Grüne Jugend fordern daher mehr barrierefreie Wege im öffentlichen Raum sowie Anlaufstellen, wenn das Fortbewegen im öffentlichen Raum nicht ohne weitere Hilfe möglich ist. Diese könnten beispielweise über Notrufnummern kontaktiert werden. Darüber hinaus setzen wir uns für ein vereinfachtes, unbürokratisches Antragsverfahren bei der Feststellung des Grades der Behinderung ohne aufwändige Verlängerungsverfahren ein. Für öffentliche Veranstaltung fordern wir ein barrierefreies Auflagekonzept, welches die Bedürfnisse aller einschließt. Auch für Clubs und Bars fordern wir barrierefreie Zugänge, damit auch das Nightlife für diese Personengruppe gefördert bzw. erst ermöglicht wird. Zudem muss der öffentliche Raum ein diskriminierungsfreier Raum werden. Um die Belange von Menschen mit Behinderung stärker in den Mittelpunkt zu rücken, fordern wird die Einführung eines Schwer-In-Ordnung Referats. Zudem fordern wir, dass der Schwerbehindertenausweis bundesweit in einen Schwer-In-Ordnung-Ausweis umbenannt wir, um grassierenden Stereotypen entgegen zu wirken.
2. Bildung
Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, welche sich in vielseitigen Lebensbereichen wiederfindet. Bildungsinstitutionen, insbesondere Schulen, nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein.
Wir fordern deswegen, dass Schul- und Hochschulneubauten verpflichtend barrierefrei geplant und gebaut werden müssen. Bestehende Schul- und Hochschulgebäude müssen schnellstmöglich hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit geprüft und nachgerüstet werden.
Um den Transformationsprozess zu einem inklusiven Bildungssystem kritisch zu begleiten, fordern wir einen transparenten „Inklusion-Maßnahmenplan“, welcher inklusionsfördernde Maßnahmen in einen Zeitplan verankert. Dieser Plan muss eine Distanzierung vom exkludierenden dreigliedrigen Schulsystem enthalten.
3. Arbeitsmarkt
Wir fordern eine sanktionsbasierte Quote in Unternehmen unabhängig von ihrer Größe. Diese soll Unternehmen verpflichten sich für inklusive Arbeitsorte einzusetzen, da diese sonst finanziell belastet werden. Der Druck muss vom Staat ausgehen, der sich verpflichtet hat Inklusion umzusetzen. Wir setzen uns zudem für einen stärker geöffneten und inklusiven Arbeitsmarkt ein, der die Abschaffung von Behindertenwerkstätten vorsieht. Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht arbeiten können, sollten durch den Staat finanziell stärker aufgefangen werden. Es sollten nicht die Defizite eines jeden Menschen am Arbeitsmarkt entscheidend sein, sondern die Potenziale jedes Menschen. Diese Stärken sollten gefördert werden für ein soziales und produktives Miteinander. Der gesetzliche Mindestlohn soll die Arbeit jedes Menschen wertschätzen und soll an jeden Beschäftigten bezahlt werden.
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