Gegen die Diskriminierung von LGBTQIA+ Menschen in der Blutspende
Blutprodukte sind in Deutschland Mangelware. Denn neben der Notfallversorgung werden Blutprodukte auch für die Versorgung von an Krebs erkrankten Personen sowie chronisch Kranken benötigt. Durch die alternde Bevölkerung erleben wir Jahr für Jahr Engpässe. Um die Lage zu entspannen, benötigen wir mehr Spendende. Die aktuellen Richtlinien der Bundesärztekammer werden LGBTQIA+ Menschen pauschal ein risikoreiches Sexualleben unterstellt. Besonders queeren Männern wird weniger Sexualkontakte zugestanden als heterosexuellen Männern und Frauen jeder sexuellen Identität. Dies führt zu einem Ausschluss von Spendenden. Außerdem ist die aktuelle Praxis, in welcher eine maximalen Anzahl an Sexualpartner*innen festgelegt ist, nicht wissenschaftlich belegt.
Deshalb fordern wir, eine individuelle Prüfung des “sexuellem Risikoverhalten”unabhängig von der sexuellen Orientierung anstatt der aktuellen diskriminierenden und pauschalisierenden Praxis. Die sexuelle Orientierung gibt keinen Aufschluss über sexuelles Risikoverhalten. Durch eine individuelle Prüfung kann nicht nur die Anzahl an Spender*innen erhöht werden sondern gleichzeitig wird die Sicherheit der Blutprodukte erhöht. Verschiedenste Nationalitäten sind dieser Thematik Deutschland weit voraus.
Weiterhin fordern wir eine jährliche Überprüfung der Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität von Blutprodukten. Aufgrund der ständigen diagnostischer Weiterentwicklung ändern sich die Standards und Möglichkeiten der frühzeitigen Erkennung von Infektionen. Daran anschließend fordern wir eine erhöhte Förderung von laborwissenschaftlichen Maßnahmen zur Bestimmung von HIV, Hepatitis und ähnlichen Infektionskrankheiten.
Außerdem fordern wir das Aufheben der Sonderstellung von trans* Personen. Es ist unnötig und diskriminierend, trans* Personen gesondert hervorzuheben. Diese Praxis fördert bereits bestehende Vorurteile und Diskriminierungen. Stattdessen ist eine Formulierung, die nicht-binäre Personen mit einschließt, nötig.
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